Studia Translatorica

ISSN: 2084-3321 • e-ISSN: 2657-4802 • DOI: 10.23817/strans

Call for papers

STUDIA TRANSLATORICA VOL. 14 (VOL. 15 – siehe unten)

Die Redaktion von Studia Translatorica, einer wissenschaftlichen Zeitschrift für Translationswissenschaft, ruft zur Einreichung von Beiträgen zum 14. Band auf.

Willkommen sind Beiträge zu folgenden Themenbereichen:

  • Translationswissenschaft: aktueller Stand und Perspektiven,
  • empirische Forschung in der Dolmetsch- und Übersetzungswissenschaft,
  • Übersetzen und Dolmetschen – unterschiedliche Paradigmen und Standpunkte,
  • audiovisuelles Übersetzen,
  • intersemiotische und intermediale Aspekte des Übersetzens/Dolmetschens,
  • Übersetzungs- und Dolmetschdidaktik,
  • Translationsqualität; Praxeologie der Translation,
  • neue Translationstechnologien,
  • Translationsindustrie und -praktik,
  • literarisches Übersetzen,
  • Fachübersetzen,
  • neurobiologische und psychologische Aspekte des Tanslationsprozesses.

Neben Beiträgen sind auch Rezensionen wissenschaftlicher Publikationen sowie Berichte von wissenschaftlichen Veranstaltungen (Konferenzen, Symposien) willkommen.

Bitte reichen Sie Ihre Texte bis zum 31.03.2023 über die Plattform Open Journal System (OJS) unter dem folgenden Link ein:

http://ojs-atutoficyna.pl/index.php/studiatranslatorica.

Publikationssprachen sind Deutsch, Englisch und Polnisch.

Die Publikation ist auf das Jahr 2023 geplant.

Hinweise zur Manuskriptgestaltung sind im Bereich Informationen für Autoren auf unserer Webseite zu finden.


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STUDIA TRANSLATORICA VOL. 15

STUDIEN ZUM ÜBERSETZEN VON LIEDERN

Die Redaktion von Studia Translatorica, einer wissenschaftlichen Zeitschrift für Translationswissenschaft, ruft zur Einreichung von Beiträgen zum 15. Band auf, der als eine Sonderausgabe der Zeitschrift dem Übersetzen von Liedern gewidmet wird.

Das Übersetzen von Liedern kann verschiedene Übersetzungsarten umfassen. Die Studien zum Übersetzen von Liedern sollten all diese Arten erforschen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn ein Lied als Untersuchungsobjekt ist nicht so einfach zu definieren, wie man denken könnte. Durch eine sich ständig verändernde Aufführung seit vorgeschichtlichen Zeiten hat sich das, was heutzutage als Volkslied oder orale Epik bekannt ist, zwischen Völkern und über Sprachgrenzen hinweg verbreitet. Im 20. Jahrhundert hat sich die populäre Musik zu einer Vielzahl von Genres und Stilen entwickelt, wodurch das Übersetzen auf immer neue Weise kommerziellen, rechtlichen, situationsspezifischen, künstlerischen oder technologischen Bedingungen unterworfen wird. Es gibt demnach das Opernübersetzen, d.h. das Übersetzen von Liedern zum Singen bei technisch anspruchsvoller Musik. Darüber hinaus unterscheidet man noch viele andere: Lieder, die bei religiösen Zeremonien, zu Bildungs-, Propaganda- oder Protestzwecken, am Lagerfeuer oder auf einer Party, in Filmen oder Musicals gesungen werden und die in vielfältiger Weise übersetzt werden müssen – damit sie auch in anderen Sprachen gesungen werden könnenals Verständnishilfe, zur Dokumentation oder Analyse, um die Lieder einer breiteren Zuhörerschaft näher zu bringen oder sie für den Einsatz in Theaterproduktionen oder Medien zu adaptieren. Nicht selten werden sie auch von Fans synchronisiert oder untertitelt. Es gibt viele Praktiken, Produkte sowie Prinzipien des Übersetzens von Liedern, die noch einer wissenschaftlichen Erforschung harren.

Dieser Aufruf ist eine Einladung, zur Erforschung dieses weiten und offenen Forschungsgebiets beizutragen. Die Sonderausgabe wird hoffentlich Fallstudien mit einer theoretischen Sichtweise in Anlehnung an allgemein nützliche Terminologie und Methodologie verbinden. Die Herausgeber möchten nachdrücklich dazu ermuntern, bei der Untersuchung eines speziellen Falles, einer Praktik oder eines Genres zu überlegen, wie der spezielle Fall oder die Forschungsmethode mit anderen Arten des Übersetzens von Liedern verglichen werden oder zusammenhängen kann. Es lässt sich nicht mehr behaupten, dass dieses Thema in der Translationswissenschaft vernachlässigt wurde, wie es bisher in vielen Beiträgen zum Übersetzen von Liedern zu lesen war. In der jüngsten und bisher umfassendsten Forschungsübersicht von Greenall et al. (2021) wird darauf hingewiesen, dass es zwar eine ganze Reihe von disparaten Einzelfallstudien gibt, aber nur wenige Versuche, ein breiteres, kohärentes Bild des vielfältigen und vielschichtigen Bereichs zu zeichnen. Lieder bedurften in vielerlei Hinsicht einer Übersetzung, die über die einfache Dichotomie von singbar vs. nicht singbar oder frei vs. treu hinausgeht. Als ob das technische Problem, Liedtexte so zu übersetzen, dass sie sowohl singbar als auch originalgetreu sind, nicht schon schwierig genug wäre, scheinen Lieder und Musik ein willkommenes Thema zu sein, um das zu erforschen, was neulich als Translation Beyond Translation Studies bezeichnet wird (Marais 2022). Welche Konzepte können verwendet werden, um Vergleiche und Unterscheidungen zwischen all den verschiedenen Anliegen und Fällen innerhalb des weiten Feldes des Übersetzens von Liedern vorzunehmen? Intersemiose (intersemiosis) und Versonnenheit (musement) (Gorlée 2005), Bricolage (bricolage) und Dialogik (dialogics) (Kaindl 2005), Verfremdung (foreignization) und Einbürgerung (domestication) (Apter & Herman 2016), Rhythmus (rhythmus), Reim (rhyme), Sinn (sense), Natürlichket (naturalness) und Sangbarkeit (singability) (Low 2017), Vermittlung (mediation) (Desblache 2019) oder Approximation (approximation) und Appropriation (appropriation) (Franzon 2022)? Diese stellen einen Teil der zunehmenden Veröffentlichungen der letzten Zeit dar, die Einblicke in die Wechselbeziehung zwischen das Übersetzen und Musik geben.

Beitragsvorschläge sind bis zum 28. Februar 2023 an die E-Mail-Adresse der Zeitschrift studia.translatorica@uwr.edu.pl einzureichen. Ein Beitragsvorschlag muss einen Titel und Abstract von 150–200 Wörtern enthalten, in dem die Grundzüge des vorgeschlagenen Beitrags beschrieben werden. Er muss auch die Hauptforschungsfrage, das Untersuchungsmaterial sowie die theoretische Sichtweise enthalten. Diese müssen nicht allzu genau beschrieben sein, sollten aber die Art des Liedes, die Übersetzungsart und Forschungsmethode möglichst präzise angeben. Dem Beitragsvorschlag sind noch eine Liste von 2–5 Quellenangaben (Bücher, Artikel – nicht in die Wortzahl einbezogen), der Name, der akademische Titel sowie die Affiliation der Autor*innen hinzuzufügen. Nach der Genehmigung des Vorschlags ist der Beitrag bis zum 30. September über die Plattform Open Journal System (OJS) unter dem folgenden Link einzureichen: http://ojs-atutoficyna.pl/index.php/studiatranslatorica. Nach der Einreichung des Beitrags erfolgt das doppelt-blinde Begutachtungsverfahren.

Publikationssprachen der Sonderausgabe sind Deutsch und Englisch. Die Publikation ist für das Jahr 2024 geplant und wird von Johan Franzon, Anna Rędzioch-Korkuz und Michał Gąska herausgegeben. Hinweise zur Manuskriptgestaltung sind im Bereich Informationen für Autoren auf unserer Webseite zu finden.

Autor*innen werden gebeten, sich mit den ethischen Richtlinien der Zeitschrift vor der Einreichung des Beitrags vertraut zu machen.

Leiten Sie bitte diesen Aufruf an jeden weiter, der daran interessiert sein könnte.

Literaturverzeichnis

  • Apter, Ronnie/Herman, Mark (2016). Translating for Singing: The Theory and Craft of Translating Lyrics. London: Bloomsbury.
  • Desblache, Lucile (2019). Music and Translation: New Mediations in the Digital Age. London: Palgrave Macmillan.
  • Franzon, Johan (2022). „Approximations and appropriations: making space for song translation in translation studies”. In: Hartama-Heinonen, R./Ivaska, L./Kivilehto, M./ Koponen, M. (Hg.) MikaEL. Electronic Journal of the KäTu Symposium on Translation and Interpreting Studies. Vol. 15. S. 25–41. (https://www.sktl.fi/@Bin/3053175/MikaEL15+-+Franzon.pdf, Zugriff: 14.12.2022).
  • Gorlée, Dinda L. (2005). „Singing on the breath of God: preface to life and growth of translated hymnody”. In: Gorlée, D.L. (Hg.) Song and Significance: Virtues and Vices of Vocal Translation. Amsterdam/New York: Rodopi. S. 17–101.
  • Greenall, Annjo K./Franzon, Johan/Kvam, Sigmund/Parianou, Anastasia (2021). „Making a case for a descriptive-explanatory approach to song translation research”. In: Franzon, J./Greenall, A./Kvam, S./Parianou, A. (Hg.) Song Translation: Lyrics in Contexts. Berlin: Frank & Timme. S. 13–48.
  • Kaindl, Klaus (2005). „The plurisemiotics of pop song translation: words, music, voice and image”. In: Gorlée D.L. (Hg.) Song and Significance: Virtues and Vices of Vocal Translation. Amsterdam/New York: Rodopi. S. 235–264.
  • Low, Peter (2016). Translating Song: Lyrics and Texts. London/New York: Routledge.
  • Marais, Kobus (Hg.) (2022). Translation Beyond Translation Studies. London: Bloomsbury.
  • Susam-Saraeva, Şebnem (2018). „Interlingual cover versions: how popular songs travel round the world”. In: The Translator, 25(1). S. 42–59. (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13556509.2018.1549710, Zugriff: 14.12.2022).